Donnerstag, 22. Juli 2010

Zwanzigster Eintrag

Es ist der Abend vor unserer Reise. Morgen werden Pedro, Mick und ich mit unserem Camper irgendwohin in Richtung Süden verreisen. Wohin es uns genau verschlägt wissen wir noch nicht so genau; wir folgen wohl einfach der Strasse. Der Duft der Freiheit ist süss und verlockend, aber irgendwie lässt er mich kalt. Denn ich weiss momentan nicht so recht, wie es mir geht oder wie es mir gehen soll.

Einerseits bin ich aufgeregt und freue mich aus unseren Trip. Andererseits sind meine Gedanken noch immer und viel zu häufig bei Aline. Ich höre ihre Stimme, rieche ihren Duft und sehe sie vor meinem inneren Auge und doch ist sie nicht da. Sie hinterliess mir neulich im Facebook eine Nachricht. Entschuldigte sich für letzten Samstag und sagte, sie wolle mich nicht verlieren. Warum schreibt sie sowas? Was meint sie damit? Wie nicht verlieren? Meint sie damit etwa, dass sie sich doch etwa vorstellen könnte, mit mir zusammen zu kommen? Bisher habe ich ihr noch nicht zurückgeschrieben; ich weiss einfach nicht, was ich schreiben sollte und habe Angst davor, etwas falsch zu machen.

Zu etwas Anderem: Aus der Nachhilfeschule bin ich rausgeschmissen worden. Also mehr oder weniger. Ich ging heute dort nochmals in die Schule. Eigentlich weiss ich gar nicht so recht, weshalb ich das tat. Ich ging einfach, allerdings war ich auch heute kaum mit meinen Gedanken vor Ort. Nach den vier Lektionen nahm mich der Lehrer bei Seite, um mit mir «ein kurzes Gespräch» zu führen. Naja und der meinte dann halt, dass er nicht wisse, ob dies hier für mich der rechte Ort sei. Ich hätte schon zweimal gefehlt und mache nicht den Eindruck, als wolle ich hier überhaupt etwas lernen. Er halte es nicht für klug, dass ich bloss deshalb käme, weil mich meine Eltern schicken würden. Dann betete er das übliche «du lernst für dich und nicht für deine Eltern» herunter; als hätte ich das nicht bereits hundert mal gehört. Nur geht es hier gar nicht darum. Ich will das einfach nicht, weil ich keinen Sinn dahinter sehe, Mathematik zu pauken, wenn ich das später sowieso nicht mehr benötigen werde.

Ich verblieb mit dem Lehrertypen jedenfalls so, dass ich nicht mehr kommen werde. Das tut eigentlich nichts weiter zur Sache, da ich so oder so nicht mehr gekommen wäre, aber es gibt meiner Mutter gegenüber wenigstens einen Rechtfertigungsgrund, weshalb ich nun einfach in die Ferien abgehauen bin. Ich werd' ihr jedenfalls nichts von unserem Trip erzählen. Sie ist ja noch für einige Wochen in den USA und würde sowieso nichts davon mitbekommen. Weshalb also sollte ich es ihr erzählen? Es würde bloss auf müssige Diskussionen hinauslaufen und auf die habe ich absolut null Bock!

1 Kommentar:

  1. hey, find din blog mega interessant! also ich glaube, d aline will dich scho au es bizli...aber sie isch sicher inere schwierige situation, genauso wiä du! wünsch där uf jedefall trotzdem ganz schöni ferie :)

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